Ich weiß nicht, ob man heute noch so photographieren kann. Die Notwendigkeit der langen Belichtungszeit gibt den Bildern Sanders etwas überlegtes, das den schnellen Schnappschüssen der mit hochempfindlichen Sensoren ausgestatteten Digitalkameras erst beigebracht werden will. In der Intensität des Blicks, der Präsenz der Haltung der von Sander photographierten Menschen spiegelt sich der Blick, den der Photograph Sander für sein Sujet hat. Und überall schimmern die kunsthistorischen Vorbilder durch.

Digitaphotographie, Siegen 2012
Marcellus M. Menke: Student 2012, Hommage à: August Sander, Gymnasiast, 1926