Marcellus M. Menke zur Eröffnung der Audioinstallation „Kurz“ am 24.10.2012 in den Agrippastudios, Köln:
Meine Damen und Herren,
ich freue mich, dass Sie heute zu dieser Ausstellungseröffnung gekommen sind. Nur kurz möchte ich um Ihre Aufmerksamkeit bitten, damit Sie sich dann, in der Kürze der Ihnen verfügbaren Zeit, ganz und konzentriert der hier ausgestellten Kunst widmen können.
Kurz-Nachricht und Kurz-Urlaub, Kurz-Film, Kurz-Geschichte, Kurz-Zeitgedächtnis und Kurz-Besuch. … Wir haben heute, so intensiv wie nie zuvor, den Eindruck, dass wir für die vielen Sachen, die wir machen, müssen, wollen, können, immer weniger Zeit haben. Und deshalb sind wir bemüht uns kurz zu fassen, am Telefon und in der Besprechung und natürlich auch bei einer Eröffnungsrede. Und so muss auch die Kunst der Gegenwart, insbesondere wenn sie mit dem Anspruch auftritt, der Wegweiser für die Kunst der Zukunft zu sein, kurz sein.
Keine der Audio-Files, die Sie über die hier ausgestellten Geräte anhören können, ‑ mit einem kurzen Tastendruck oder einer kurzen Wischgeste durch ein von farbigen Laser-Strahlen kurz aufgespanntes Lichtgitter ‑, ist länger als eine Minute. Meist sind sie noch kürzer. Erst in dem Mosaik der vielen kurzen Klänge, Geräusche und Worte entsteht in der Gesamtheit die Geschichte, die diese Installation, die dieses Kunstwerk erzählen will. Und dann ist es hoffentlich nicht nur ein kurzer, sondern ein lange bleibender Eindruck.
Ganz in diesem Sinne wünsche ich Ihnen jetzt viele kurze Eindrücke, intensiv und mit langer guter Wirkung.
- Sonaten
- Hörbuch
- Krimi